PETER P. PETERS “Schreckschrauben schreiben verschroben”

PETER P. PETERS
“Schreckschrauben schreiben verschroben”
Der Meister der fonetischen Dichtungen
Wenn man schon einen Namen hat, der aus einer Alliteration besteht, kommt man wohl um das Sprachspiel nicht herum. Wer sich an der spielerischen Sprachfantasie eines Ernst Jandl erfreuen kann, wird in dem Dreieicher Kabarettisten Peter P. Peters einen seiner literarischen Erben kennenlernen.
Peter P. Peters hat eine eigene Kunstform dazu entwickelt, die Fonesie, die Poesie des Phonetischen. Das ist die Kunst, der Sprache tiefere Wahrheiten, Weisheiten und Überraschungen abzugewinnen, indem man mehr dem Klang als der Bedeutung der Wörter nachgeht. Die Fonesie ist kein Politiker-Kabarett, welches diese imitiert, karikiert oder kommentiert. Aber es ist doch politisch als Sprach-Kritik und Kampf gegen die Diktatur der sprachlichen Regelungen und Regime in uns. Dabei nimmt er viele inflationär gebrauchte Zeitgeistwörter wie „Genau“ oder „Hallo!“ aufs Korn. Wörtern ergeht es laut Peters ähnlich wie Kindern, wenn niemand mit ihnen spielt: Sie gehen zugrunde. Mit seinem Buch “Schreckschrauben schreiben verschroben” will er dagegen „Maximalreime“ erzeugen und „Wortsportrekorde“ aufstellen.
Aber was heißt eigentlich „Maximal-Reim“? Ganz einfach: Es soll sich möglichst viel reimen, nicht nur die letzten Silben von zwei Zeilen, sondern jedes Wort und davon wiederum alles außer einem Buchstaben. So kommt man zum Beispiel zu griffigen Maximen wie: „Lasst uns alle, die sich am lieben Leben laben, loben!“ Und das kann bis zu einem rekordverdächtigen 15-Ender gehen.
Gegen Verflachung und Sprachzerfall versucht Peters, den Wörtern ihr Geheimnis zurückzugeben. „Die Sprache“, sagt er, „ist nicht eine Spiegelung der Schöpfung. Sie ist unsere Gegen-Schöpfung, sie ist das Unerschöpfliche, womit wir auf die Schöpfung antworten.“